Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere und im Hausstaub vorkommende Milben sind vor allem Dermatophagoides, die „Hautfresser“.
Hausstaubmilben sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, 0,15 bis 0,5 mm groß, grauweiß und fast durchsichtig. Hauptverantwortlich für die Hausstauballergie sind Dermatophagoides pteronyssinus, die fast überall auf der Welt vorkommen, außer in Höhenlagen über 1500 Metern.
Die Lebensdauer der Männchen beträgt 60–80 Tage, während die Weibchen bis zu 100 Tage alt werden und alle 3 Wochen eine neue Generation von 25–50 Eiern produzieren.
Die Hausstaubmilbe selbst ist grundsätzlich harmlos, die Proteine in ihrem Kot sind jedoch ein starkes Allergen und können bei sensibilisierten Menschen allergische Reaktionen auslösen. Unbehandelt können anfängliche allergische Reaktionen zu chronischen Atemwegserkrankungen führen.
In jedem Gramm Hausstaub sind ca. 1000 Milben enthalten, die täglich ca. 20 Kotkügelchen mit einem Durchmesser von ca. 10–40 µm produzieren. Diese Kügelchen trocknen ein, zerfallen zu feinem Staub, schweben in der Luft und können beim Aufschütteln von Bettzeug oder Kissen oder nachts beim Schlafen eingeatmet werden.
Bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65–80 % sowie der Anwesenheit von Schimmel und Nahrung bieten Betten die ideale Umgebung für das Gedeihen und die Vermehrung von Hausstaubmilben.
Sie ernähren sich von Schimmel, der auf menschlichen Hautschuppen wächst. Die Hautschuppen können von den Milben nicht direkt verdaut werden, sondern müssen von den Schimmelpilzen bearbeitet werden. Als Teil dieser symbiotischen Partnerschaft transportieren die Milben die Pilzsporen zu einem geeigneten Keimplatz.
Jeder Mensch verliert innerhalb von 24 Stunden ca. 1 Gramm Hautschuppen – diese Menge reicht aus, um ca. eine Million Milben zu ernähren.
- Hinweis 1 : Es ist unmöglich, Hausstaubmilben vollständig auszurotten – sie sind, wie Schimmel, in unserer Umwelt allgegenwärtig. Das Ziel besteht darin, ihre Population so gering wie möglich zu halten, indem man ihre Umgebung so unwirtlich wie möglich macht.
- Hinweis 2 : Milbenschutzbezüge haben nur eine sehr begrenzte Wirkung. Sie schützen die Matratze (und/oder das Kissen), aber nicht den Schläfer vor dem Allergen und bekämpfen nicht die Ursache des Problems.
Die ersten Symptome einer Hausstaubmilbenallergie sind: tränende Augen, Niesattacken, juckende Haut und Ekzeme.
Unbehandelt können sich folgende schwerwiegende Erkrankungen entwickeln: Asthma bronchiale in Form eines akuten Bronchialkrampfes mit entzündungsbedingter Schwellung der Bronchialschleimhaut und vermehrter Schleimproduktion und -sekretion, chronisches Asthma.
Wissenschaftliche Studien mit Allergikern haben gezeigt, dass eine Reduzierung der Allergene in der Wohnumgebung zu einer Beseitigung/Verminderung der allergischen Symptome führt.
Wir empfehlen Ihnen:
- Wechseln Sie die Bettwäsche mindestens einmal pro Woche und waschen Sie sie mindestens 30 Minuten lang bei 60 °C.
- Wählen Sie Bettwäsche und Kissen aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien
- Reduzieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Bett, indem Sie Laken/Decken tagsüber über der Matratze zurückgeschlagen lassen
- Reduzieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer durch tägliches Lüften und/oder den Einsatz eines Luftbefeuchters. Halten Sie die Raumtemperatur kühl (unter 20 °C).
- Regelmäßiges Staubsaugen mit einem Staubsauger mit Mikrofilter
- Regelmäßig mit einem feuchten Tuch abstauben
- Entfernen Sie nach Möglichkeit Teppiche und Vorhänge
Quellen:
- Universität Berlin, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Institut für Klinische Physiologie, Pathophysiologisches Seminar WS 00/01
- Lungen- und Bronchialheilkunde, Bochum, Dr. Querfurt, Otto, Hoster
- IGAV Interessengemeinschaft Allergenvermeidung