Hormone und der Zusammenhang zwischen Schlaf

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Hormones and the Sleep Connection

Die biochemische Wirkung von Hormonen auf unseren Schlaf

Hormone sind biochemische Botenstoffe, die wir zum Leben brauchen. Der Hormonhaushalt unseres Körpers wird durch ein feines Zusammenspiel von Zellen und Organen reguliert. Einerseits ist gesunder Schlaf hormonabhängig, andererseits werden wichtige Hormone nur im Schlaf ausgeschüttet.

  1. Melatonin

Melatonin ist ein schlafförderndes Hormon, das von der Zirbeldrüse, einer kleinen Drüse im Gehirn, produziert wird. Die Kombination aus Darmtätigkeit und Lichtwahrnehmung auf unserer Netzhaut regt die Zirbeldrüse zur Produktion von Melatonin an. Die Aufnahme von Licht durch die Netzhaut verhindert die Melatoninproduktion. Deshalb ist es wichtig, Licht im Schlafbereich so weit wie möglich auszublenden. Die Melatoninproduktion kann auch durch eine schrittweise Reduzierung des Lichts vor dem Schlafengehen angeregt werden.

  1. Serotonin

Serotonin ist im Volksmund als Glückshormon bekannt. Die Wirkung von Serotonin ist weitreichend. Serotonin beeinflusst unser Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und Zentralnervensystem und beeinflusst unsere Stimmung positiv. Indirekt ist Serotonin auch für unseren Schlaf verantwortlich, da es die Produktion und Ausschüttung von Melatonin auslöst. Die Tiefschlaf- und REM-Phasen in unserem Schlafzyklus spielen eine wesentliche Rolle im Zusammenspiel der Hormone. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängt und morgens hohe Konzentrationen aufweist. Deshalb ist es wichtig, die Essenszeiten so anzupassen, dass sie die Schlafzeiten nicht beeinträchtigen.

  1. Cortisol

Cortisol ist der „Gegenspieler“ von Melatonin und wird oft als Stresshormon bezeichnet. Cortisol regt den Appetit an und wird in der Tiefschlafphase in der zweiten Nachthälfte produziert. Es bereitet uns auf das Aufwachen vor. Wenn unser Körper vor dem Schlafengehen zu viel Cortisol ausschüttet, wirkt sich dies negativ auf unsere Schlafqualität aus. Deshalb sollten Sie Stresssituationen vor dem Schlafengehen vermeiden. Eine heiße Dusche oder ein Milchshake mit Honig etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen können den Cortisolspiegel senken.

  1. Somatotropin

Somatotropin ist allgemein als Wachstumshormon bekannt und wird hauptsächlich während der Pubertät bei Kindern produziert, um den Muskel- und Knochenaufbau zu unterstützen. Im Erwachsenenalter spielt dieses Hormon eine wichtige Rolle bei:

  • Muskelaufbau
  • Förderung der Durchblutung
  • Fettabbau

Somatotropin wird vor allem in der Tiefschlafphase gebildet. Ist der Tiefschlaf zu kurz oder haben sich die einzelnen Schlafphasen verschoben, wird dieses Hormon nicht ausreichend ausgeschüttet. Aufgrund seiner muskelaufbauenden und fettabbauenden Wirkung wird Somatotropin auch als Dopingmittel eingesetzt. Die Produktion und Ausschüttung von Somatotropin ist im menschlichen Körper sehr genau reguliert. Cortisol beispielsweise hemmt die Wirkung von Somatotropin.

  1. Leptin und Ghrelin

Weitere Hormone, die unseren Schlaf indirekt beeinflussen, sind Leptin und Ghrelin. Diese beiden Hormone steuern den Appetit. Leptin ist ein Appetitzügler und Ghrelin, ähnlich wie Cortisol, ein Appetitanreger. Auch hier trägt die Produktion zum schnellen Einschlafen (Leptin) und zum Aufwachprozess (Ghrelin) bei. Bei schlechter Schlafqualität kann der Spiegel dieser Hormone aus dem Gleichgewicht geraten, was zu einer Gewichtszunahme beiträgt.

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